(BaSta) Eine Frage zu seltsamen Daten in der heutigen Presseinformation des Bundesinnenministeriums "181.405 Asylanträge im ersten Quartal 2016": Wie erklärt sich der Anstieg der gestellten und nicht entschiedenen Asylanträge um 44.449 im Verlauf des ersten Quartals 2016, wenn im Verlauf dieses Quartals die Zahl der gestellten Asylanträge die Zahl der entschiedenen Asylanträge um lediglich 31.172 übersteigt? Die einseitige Information des Büro für absurde Statistik (BaSta) vom 8. April 2016 finden Sie hier: Download (PDF: eine Seite)
Nachtrag zum Stand am 21. April 2016. Das Bundesinnenministerium teilte am 21. April 2016 auf wiederholte Nachfrage mit: "Ihre Anfrage ist derzeit in der Bearbeitung. Ich bitte um Verständnis, dass aufgrund des aktuell hohen Arbeitsanfalls nicht jede Anfrage zeitnah beantwortet werden kann. Voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche wird Ihnen eine Antwort zugehen. Ich bitte, bis dahin von weiteren Erinnerungen abzusehen."
Nachtrag vom 28. April 2016. Die Erklärung der rechnerischen Differenz (siehe oben) durch das BAMF, übermittelt durch das Bundesinnenministerium (eMail vom 27. April 2016):
"Bei den in den Pressemitteilungen genannten Größenordnungen (Anträge, Entscheidungen und anhängige Verfahren) handelt es sich um drei prinzipiell voneinander unabhängige prozessproduzierte Kennzahlen, welche an bestimmten Punkten des Verfahrens statistisch zu einem Stichtag (zum Monatsletzten des entsprechenden Monats) abgegriffen werden. Dem Verwaltungsverfahren liegen die entsprechenden Bestimmungen des Asylgesetzes zugrunde. Das Verfahren ist hochkomplex, weshalb sich diese drei Kennzahlen nicht einfach so gegeneinander verrechnen lassen.
Konkret erklärt sich die Differenz in erster Linie dadurch, dass – auch bedingt durch den enormen Asyl-Zugang im letzten Jahr – nachträglich schriftliche Verfahren angelegt wurden, die nicht alle als Anträge im Jahr 2015 in der Statistik gebucht wurden (Rückstände), aber dennoch in der Kennzahl „anhängige Verfahren“ des darauf folgenden Zeitraums Eingang finden."