Hartz IV: DGB vergisst 250.000 Jugendliche ... und andere statistische Ungereimtheiten
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Im Juli 2012 lebten 810.116 junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren in SGB II-Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV), im August 2012 waren es 802.154. Neuere Daten wurden von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nicht veröffentlicht.
In der am 27. Dezember 2012 veröffentlichten DGB-Studie heißt es jetzt: "Im September 2012 waren noch 534.000 Jugendliche im Alter von 15 -24 Jahren auf Hartz IV angewiesen. Weniger als die Hälfte dieser Hartz IV-Empfänger ist arbeitslos." Diverse Medien berichteten darüber.
Mehr über das unverständliche und ärgerliche "Vergessen von schätzungsweise 250.000 Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren", die SGB II-Quoten (15 bis unter 25) im Bund und ausgewählten Städten finden Sie in der BIAJ-Kurzmitteilung vom 28. Dezember 2012: Download
Hinweis: Siehe dazu auch die BIAJ-Materialien "Gelsenkirchen vor Bremerhaven und Berlin: Hartz IV-Quoten unter Jugendlichen (September 2012)" vom 3. Januar 2013: hier
Hartz IV: Kinder mit und ohne lfd. Leistung im "Benchmarking der 16 großen Großstädte"
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Von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit werden in der „Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II“ (Hartz IV) grundsätzlich alle Kinder in SGB II-Bedarfsgemeinschaften erfasst, auch dann wenn sie (ggf. auch nur zeitweise) über ein „bedarfsdeckendes Einkommen“ im Sinne des SGB II (Hartz IV) verfügen. Ende 2011 galt dies für über 200.000 der insgesamt 1,6 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in SGB II-Bedarfsgemeinschaften - trotz Neuregelung des „Kindereinkommens Kinderwohngeld“ in den Fachlichen Hinweisen der Bundesagentur für Arbeit zum 1. April 2011.
Die BIAJ-Materialien vom 20. Dezember 2012 mit den höchst unterschiedlichen Kreisdaten zu den "nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten" im Alter von unter 15 Jahren nach laufendem Leistungsbezug finden Sie hier: Download
Bremische Bürgerschaft: Senat nennt falsche Zahl neu festgestellter Hartz IV-Sanktionen ...
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Im Land Bremen wurden im Jahr 2011 nicht 8.904 Sanktionen gegen erwerbsfähige Leistungsberechtigte ("für das Land Bremen") neu festgestellt, sondern 10.322. Und sie lassen sich, anders als vom Senat in seiner Antwort auf die Fragen der Bürgerschaftsfraktion Bündnis 90/Die Grünen behauptet, auch auf die beiden Jobcenter im Land Bremen differenzieren.
Die Entwicklung der neu festgestellten Sanktionen in Bremen und Bremerhaven seit 2007 und die Antwort des rot-günen Senats auf die Frage nach "Alternativen zur jetzt etablierten Sanktionspraxis" finden Sie in der BIAJ-Kurzmitteilung vom 17. Dezember 2012: Download
Eintritte in Beschäftigung schaffende Maßnahmen und Abgänge Arbeitsloser (SGB II) in Beschäftigung (2011)
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In der SGB II-Eingliederungsbilanz 2011 wurden insgesamt 1,263 Millionen Abgänge von Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II (Hartz IV) in Beschäftigung registriert, 162.851 (11,4%) weniger als ein Jahr zuvor. 35,8 Prozent (452.364) dieser Abgänge von SGB II-Arbeitslosen in Beschäftigung erfolgte in „geförderte Beschäftigung“. Der Rückgang der Zahl der Abgänge von SGB II-Arbeitslosen in Beschäftigung resultiert nahezu ausschließlich aus der Reduzierung der Abgänge in geförderte Beschäftigung (161.233).
Weitere interessante Daten (Bund, West- und Ostdeutschland, 15 Großstädte) zu den Eintritten in Beschäftigung schaffende Maßnahmen und den Abgängen von Arbeitslosen (SGB II) in „ungeförderte“ und „geförderte“ Beschäftigung, darunter in „Beschäftigung schaffende Maßnahmen“, finden Sie in den BIAJ-Materialien vom 14. Dezember 2012: Download (entsprechende Daten des Vorjahres: hier)
Bremische Jobcenter: Zugewiesene Mittel und Ausgaben für "Leistungen zur Eingliederung" (bis 11/2012)
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Die ergänzte und aktualisierte Zwischenbilanz der Ausgaben der beiden bremischen Jobcenter für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ (Hartz IV) zeigt:
Auch 2012 wirkt die „Geld-zurück-an den Bund-Garantie“. Am 12./13. Dezember 2012 versucht der Bremer Senat in der Fragestunde der Bremischen Bürgerschaft (Landtag) die Fragen der SPD-Fraktion zur Mittelausschöpfung zu beantworten. Es wäre schön, wenn in diesem Zusammenhang auch über den einstimmigen Beschluss der Arbeits- und Sozialministerkonferenz zur „Umfassende(n) Nutzung des Eingliederungstitels im SGB II“ (28./29. November 2012), dessen Begründung (!) und nicht zuletzt dessen Umsetzung (!) berichtet würde.
Die gesamten BIAJ-Materialien vom 10. Dezember 2012 mit Rückblick auf die Haushaltsjahre 2006 bis 2011 und Ausblick auf 2013 finden Sie hier: Download