BILD und die Hartz IV-Sanktionsstatistik: Was in den Meldungen vom 14. Oktober unerwähnt blieb
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(BIAJ) Was fehlt in den sich auf BILD (Online) beziehenden Meldungen vom 14. Oktober 2016 zur Hartz IV-Sanktionsstatistik - z.B. in "Die Jobcenter werden weicher" (RP-Online)? In jedem der ersten sechs Monate des Jahres 2016 waren mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte von mindestens einer Sanktion betroffen als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Der Anteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, deren Leistungsanspruch durch eine Sanktion gekürzt wurde, war in jedem der ersten sechs Monate des Jahres 2016 größer als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres - trotz der von BILD (Online) und anderen berichteten deutlich reduzierten Zahl neu festgestellter Sanktionen. Siehe dazu die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 16. Oktober 2016: Download (PDF: zwei Seiten)
Hartz IV: "EU-Ausgrenzung" bringt 4.500 Euro pro Jahr weniger!
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(BaSta) Mehrausgaben, Minderausgaben: Veränderung zwischen den Referentenentwürfen des BMAS vom 28. April und 30. September 2016 zum "Ausgrenzungsgesetz" ("sozialpolitische Binnengrenzen"): Statt 12.000 Euro pro Jahr und Leistungsberechtigten im Referentenentwurf vom 28. April 2016 werden fünf Monate und zwei Tage später nur noch 7.500 Euro pro Jahr genannt - und dazu der "Kopierfehler": "Hiervon entfielen ... 1/4 Millionen Euro auf die Kommunen."
In den Referentenentwürfen zum „Gesetz zur Regelung von Ansprüchen ausländischer Personen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch und in der Sozialhilfe nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch“ heißt es:
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BAMF-Asylentscheidungen und Asylanträge bis September 2016 - Veränderungen, Abweichungen
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(BIAJ) Laut Presseinformation des Bundesinnenministeriums vom 12. Oktober 2016 wurden im September 2016 beim BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) insgesamt 6.526 mehr Asylanträge gestellt ("76.400") als entschieden ("69.874"). Die Zahl der beim BAMF anhängigen (noch nicht entschiedenen) Asylanträge stieg dagegen im September 2016 um 11.835 auf 579.314. Weiter extrem angestiegen ist der lediglich "subsidiäre Schutz": von 1.183 Entscheidungen in den ersten neun Monaten 2015 auf 89.325 in den ersten neun Monaten 2016.
Aktuelle Informationen (Zeitreihe) über die vom BAMF monatlich entgegengenommenen und bis Ende September 2016 entschiedenen Asylanträge (mit Art der Entscheidung), den weiteren - voraussichtlich vorerst letztmaligen - Anstieg der anhängigen Asylanträge und die Entwicklung der vom BIAJ näherungsweise berechneten Bearbeitungsdauer finden Sie in der BIAJ-Kurzmitteilung vom 13. Oktober 2016: Download (PDF: zwei Text- und zwei Tabellen-Seiten) Aktuellere/weitere BIAJ-Informationen unter Suchwort BAMF.
Vergessene Rentenkürzungen: "Riester", "Clement", "Müntefering", "von der Leyen"
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(BIAJ) Die "vergessenen" Rentenkürzungen: "Riester", "Clement", "Müntefering", "von der Leyen". Eine im Herbst 2016 notwendige Erinnerung an "vier Kürzungsschritte": Mit dem „vierten Schritt“ ("von der Leyen") wurde (!) "... die nach 1999 begonnene grundlegende Veränderung des Verhältnisses von gesetzlicher Rentenversicherung und (Langzeit-)Arbeitslosigkeit vollendet" - unter der Überschrift "Die Grundpfeiler unserer Zukunft stärken". (siehe PDF-Download unten)
Seit dem 1. Januar 2011 (Haushaltsbegleitgesetz 2011) ist der Bezug von "Arbeitslosengeld II" (Hartz IV) vollkommen "rentenversicherungsfrei". Die "Rentenversicherungsfreiheit" gilt damit u.a. auch bei Teilnahme an Maßnahmen zur Weiterbildung oder bei Erwerbstätigkeit in Arbeitsgelegenheiten ("Ein-Euro-Jobs"). Betroffen sind von diesen "vergessenen Rentenkürzungen" weit überwiegend die Menschen, die eine nur sehr geringe Rente zu erwarten haben. Ob die Bundesministerin für Arbeit und Soziales in ihrem Rentenkonzept daran "erinnern" und dies ändern will, ist dem BIAJ nicht bekannt.
Die BIAJ-Kurzmitteilung vom 11. Juni 2010 (!) finden Sie hier: Download (PDF: zwei Seiten) (dazu ggf. von Interesse:" Sinkende Renten: Ist „die hohe Arbeitslosigkeit“ verantwortlich?": BIAJ20071124)
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach bisheriger Dauer im SGB II (Hartz IV): Frauen – Männer
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(BIAJ) 56,4 Prozent (532.000) der 944.000 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB) mit einer "bisherigen Verweildauer im SGB II" (Hartz IV) von zehn Jahren und länger sind Frauen. (Dezember 2015) Die BIAJ-Auswertung der Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur "bisherigen Verweildauer im SGB II" zeigt: Mit längerer „Verweildauer im SGB II“ steigt der Anteil der Frauen. (siehe Seite 1 und 2 im PDF-Download)
Nachrichtlich: Die wachsende absolute und relative Lücke zwischen Regelbedarf (Hartz IV) und Armutsgefährdungsschwelle für Einpersonenhaushalte. Bei einem relativen Abstand des Regelbedarfs von der Armutsgefährdungsschwelle wie 2006 hätte der Regelbedarf bis 2015 rechnerisch auf 436 Euro statt lediglich auf 399 Euro steigen müssen. (siehe Seite 3 im PDF-Download)
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 05. Oktober 2016 u.a. mit zwei Abbildungen zur "bisherigen Verbleibsdauer im SGB II" (Hartz IV) von Frauen und Männern und einer Abbildung zur Entwicklung der Lücke zwischen „Regelbedarf“ und Armutsgefährdungsschwelle in den Jahren 2006 bis 2015 finden Sie hier: Download (PDF: drei Seiten)