Arbeitslose und Langzeitarbeitslose 2020 und Januar 2021 im Vorjahresvergleich: Bund und Großstädte
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(BIAJ) Im Jahresdurchschnitt 2020 waren bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern 2,695 Millionen Arbeitslose registriert, 428.724 (18,9 Prozent) mehr als im Vorjahr 2019. Der jahresdurchschnittliche Bestand der registrierten Langzeitarbeitslosen unter den Arbeitslosen stieg im Vorjahresvergleich um "lediglich" 89.298 (12,3 Prozent) auf 816.749. (siehe dazu die Spalten 1 und 4 in der BIAJ-Tabelle) Wesentlich negativer stellt sich ein Vorjahresvergleich dar, wenn der registrierte Bestand im Januar 2021 mit dem Vorjahresmonat (Januar 2020) verglichen wird: Im Januar 2021 waren insgesamt 2,901 Millionen Arbeitslose registriert, 475.140 (19,6 Prozent) mehr als im Vorjahr 2019. Der Bestand der registrierten Langzeitarbeitslosen unter den Arbeitslosen stieg im Januar 2021 im Vorjahresvergleich um 265.644 (36,7 Prozent) auf 989.371 bzw. auf 34,1 Prozent der registrierten Arbeitslosen. (siehe dazu die Spalten 8, 11 und 12 in der BIAJ-Tabelle) In den 15 Großstädten (incl. Region Hannover) zusammen (GS) stieg der Bestand der registrierten Arbeitslosen von Januar 2020 bis Januar 2021 um 26,7 Prozent (Bundesrepublik ohne GS: 17,3 Prozent) und der Bestand der registrierten Langzeitarbeitslosen um 45,5 Prozent (Bundesrepublik ohne GS: 33,9 Prozent).
Eine unkommentierte BIAJ-Tabelle zu den in 2020 und Januar 2021 im Bund und in den 15 Großstädten (incl. Region Hannover) registrierten Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich (mit 2019 und Januar 2020), differenziert nach Rechtskreis (SGB III - Arbeitsagenturen - und SGB II - Jobcenter): Download_BIAJ20210210 (PDF; eine Seite) und unten.
Grundsicherung im Alter: Kreisvergleich Ende 2019 (m/w)
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(BIAJ) Ein Blick auf die Grundsicherung im Alter in den 50 Kreisen mit dem höchsten Anteil von Leistungsempfängern und -empfängerinnen an der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und acht Monate (Regelaltersgrenze Ende 2019) und in den beiden Städten Leipzig und Dresden Ende 2019. In der Bundesrepublik Deutschland betrug die durchschnittliche Empfängerquote 3,23 Prozent (561.969 von 17.409.985) - unter den Männern 3,21 Prozent (243.654 von 7.600.618) und unter den Frauen 3,25 Prozent (318.315 von 9.809.367). Die Zahl derer, die Ihr Recht auf Grundsicherung im Alter nicht in Anspruch nahmen, ist nicht bekannt.
Im Kreisvergleich des BIAJ wurden für die Stadt Ansbach (BY) auch Ende 2019 die bei weitem höchsten Empfängerquoten ermittelt: 13,71 Prozent insgesamt, 12,01 Prozent der Männer und 14,92 Prozent der Frauen - jeweils Rang 1 im Vergleich der 401 Kreise. Rang 2 und 3 mit deutlich geringeren Empfängerquoten: Offenbach am Main (9,60 Prozent) und Frankfurt am Main (9,46 Prozent).
Wie stark die Nicht-Inanspruchnahme die Höhe der Empfängerquoten in den einzelnen Kreisen beeinflußt hat, ist dem BIAJ nicht bekannt. Dies gilt auch für die Gründe der gegebenenfalls stark voneinander abweichenden Quoten der Nicht-Inanspruchnahme. Zu den Empfängerquoten und den Berechnungsgrundlagen siehe die BIAJ-Tabelle unten bzw. hier (mit u.a. allen 12 westdeutschen Großstädten einschließlich Region Hannover und Berlin unter den 50 Kreisen mit der höchsten Empfängerquote in der Grundsicherung im Alter ab Regelaltersgrenze).*
* Die BIAJ-Tabelle mit allen 401 Kreisen: BIAJ20210209 (PDF: acht Seiten)
Sterbefälle im Bund und in den Ländern in den Kalenderwochen 1 bis 52/53 - 2016 bis 2020
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Hinweis vom 23.02.2021: Sie dazu auch die BIAJ-Materialien "Sterbefälle insgesamt und darunter mit Sterbedatum gemeldete COVID-19-Todesfälle" vom 22.01.2021 hier.
(BIAJ) Wie hat sich die Anzahl der Sterbefälle im Bund (insgesamt, weiblich, männlich) und in den Ländern (von Schleswig-Holstein bis Thüringen) in den Kalenderwochen 1 bis 52 der Jahre 2016 bis 2019 und 1 bis 53 in 2020 entwickelt? (1) (Datenstand: 29.01.2021 - Destatis) Siehe dazu die insgesamt 19 unkommentierten BIAJ-Abbildungen (plus Anhänge; darunter "Sterbefälle im Bund und in den Ländern in den Jahren 2016 bis 2020* - insgesamt, männlich, weiblich" - BIAJ-Tabelle, angefügt am 31.01.2021 und BIAJ-Abbildung "COVID-19-Fälle pro 100.000 EW und COVID-19-Todesfälle* pro eine Million EW nach Berichtsdatum bzw. Sterbedatum in den Kalenderwochen 11-2020 bis 04-2020 bzw. 01-2020" - mit Anmerkung zu den zeitnah und später berichteten COVID-19-Todesfällen, am 07.02.2021 angefügt) unten:
Arbeitsuchende, Arbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte: Ländervergleich Januar 2021 (mit bremischen Städten)
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(BIAJ) Januar 2021 (Stichtag 13.01.): 2,901 Millionen registrierte Arbeitslose - 475.000 (19,6 Prozent) mehr als im Januar 2020 – 259.000 (18,7 Prozent) mehr arbeitslose Männer, 216.000 (20,8 Prozent) mehr arbeitslose Frauen. (siehe Tabelle 4) Im Ländervergleich reichten die Veränderungsraten (im Vorjahresvergleich) bei den registrierten Arbeitslosen insgesamt von +7,2 Prozent in Sachsen-Anhalt (ST) bis +32,9 Prozent in Berlin (BY). (Land Bremen: +13,1 Prozent; Stadt Bremen: +15,6 Prozent; Bremerhaven: +4,0 Prozent; siehe Tabellen 1 und 7) Gemessen in Prozentpunkten (Arbeitslosenquote) ist die registrierte Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich am stärksten in den drei Stadtstaaten gestiegen: Berlin +2,46 Prozentpunkte, Hamburg +1,70 Prozentpunkte, Bremen (Land) +1,16 Prozentpunkte. (Bund: +1,00 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent) (Tabelle 5; Veränderung in Prozentpunkten errechnet aus nicht gerundeten Arbeitslosenquoten)
3,819 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB - SGB II - Hartz IV), 1,7 Prozent (65.000) mehr als im Januar 2020 und (vorläufig) „nur“ 3.000 mehr als im März 2020. Die Veränderungsraten (Vorjahresvergleich) bei den ELB reichten im Ländervergleich von ‑6,0 Prozent in Sachsen-Anhalt (ST) bis +7,3 Prozent in Bayern (BY). Deutlicher Anstieg der „Parallelbezieher“ (von Arbeitslosengeld und Arbeitslosengeld II) im Vorjahresvergleich auf (vorläufig) etwa 106.000 im Januar 2021. (Januar 2020: 71.881) (siehe Fußnote 3, Seite 2)
Zum Länder- und Rechtskreisvergleich (insgesamt, SGB III und SGB II) im Januar 2021 und Januar 2020 - Arbeitsuchende (darunter registrierte Arbeitslose, differenziert nach Geschlecht) und erwerbsfähige Leistungsberechtigte - siehe die BIAJ-Kurzmitteilung (PDF) vom 29. Januar 2021 mit bremischer Ergänzung: Download_BIAJ20210129 (zwei Text- und sieben Tabellenseiten; bremische Städte auf Seite 9; mit kleinen Korrekturen - unterstrichen - vom 02.03.2021)
Ergänzung vom 08.02.2021: Unkommentierte BIAJ-Tabelle "Registrierte Arbeitslose und darunter Langzeitarbeitslose im Vorjahresvergleich: Bund (DE) und Großstädte (GS) - Jahresdurchschnitt 2020 und Januar 2021 (insgesamt und Rechtskreise)" - Download_BIAJ20210208 (PDF; eine Seite)
Arbeitslosengeld-II- und Sozialgeld-Ausgaben 2020: 5,7 Milliarden Euro weniger als veranschlagt
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(BIAJ) Im vergangenen Haushaltsjahr 2020 gab der Bund insgesamt 20,658 Milliarden Euro für Arbeitslosengeld II und Sozialgeld aus (1), 634 Millionen Euro (3,2 Prozent) mehr als im Vorjahr 2019. (2) Im Vergleich mit den im Bundeshaushalt 2020 veranschlagten 26,4 Milliarden Euro (einschließlich Nachtragshaushalt) wurden 5,742 Milliarden Euro weniger ausgegeben („Minderausgaben“). Es wurden in 2020 sogar etwa 242 Millionen Euro weniger für Arbeitslosengeld II und Sozialgeld (1) ausgegeben, als die im „Vor-Corona-Haushalt“ 2020 veranschlagten 20,9 Milliarden Euro. Zur Entwicklung der Ausgaben seit 2015 siehe die BIAJ-Abbildung unten. (Korrekturhinweis vom 19.02.2021: Im Bundeshaushalt 2021 sind nicht 23,4 Milliarden Euro sondern 23,7 Milliarden Euro für Arbeitslosengeld II und Sozialgeld veranschlagt. Die Abbildung wurde durch eine korrigierte und bis Januar 2021 aktualisierte BIAJ-Abbildung ersetzt.)
Ausblick: Im Bundeshaushalt 2021 sind für Arbeitslosengeld und Sozialgeld 23,7 Milliarden Euro veranschlagt, 2,7 Milliarden Euro weniger als im Bundeshaushalt 2020 (incl. Nachtragshaushalt).
Anmerkung: An den im Bundeshaushalt 2020 veranschlagten Mitteln scheiterte ein geforderter und notwendiger „Corona-Zuschlag“ zum Arbeitslosengeld II und Sozialgeld nicht.
(1) einschließlich von etwa 211 Millionen Euro für den sog. Passiv-Aktiv-Transfer (PAT) für die anteilige Finanzierung der "Teilhabe am Arbeitsmarkt" (§ 16i SGB II), etwa 116 Millionen Euro mehr als die etwa 95 Millionen Euro in 2019
(2) BMF-Monatsbericht Januar 2021 (Rundungsdifferenzen möglich)
Hinweis I: Weitere BIAJ-Informationen zum Thema Finanzierung SGB II (Hartz IV) hier.
Hinweis II: Die "Absolute und relative Lücke zwischen Regelbedarf (Hartz IV) und Armutsgefährdungsschwelle 2006-2019": BIAJ20200815. (BIAJ)