(BIAJ) Laut der Erstergebnisse des Mikrozensus 2022 (e) lag die Zahl der Kinder im Alter von unter sechs Jahren „mit Einwanderungsgeschichte“ (1,239 Millionen), ohne die Kinder mit „einseitiger Einwanderungsgeschichte“ (649.000), 38 Prozent (775.000) unter der Zahl der Kinder im Alter von unter sechs Jahren „mit Migrationshintergrund“ (2,014 Millionen) - in der Altersgruppe 6 bis unter 15 Jahre 32 Prozent, in der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre 29 Prozent und in der Altersgruppe 18 bis unter 25 Jahre 20 Prozent. In den Altersgruppen 25 Jahre und älter betrug diese relative Differenz zwischen 7 und 11 Prozent. (siehe BIAJ-Tabelle)
Die Erklärung: Im Bericht der „Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit“ (1) wurde empfohlen, für Fragen der Integration künftig das Konzept der "Eingewanderten und ihrer (direkten) Nachkommen" zu verwenden. „Die Definition umfasst alle Menschen, die entweder selbst (Eingewanderte) oder deren beide Elternteile (Nachkommen von Eingewanderten) seit 1950 in das heutige Gebiet Deutschlands eingewandert sind.“ (2) „In der statistischen Berichterstattung werden sowohl die Einzelkategorien "Eingewanderte" und "Nachkommen von Eingewanderten" als auch die zusammenfassende Kategorie "Personen mit Einwanderungsgeschichte" verwendet. In Deutschland geborene Nachkommen mit nur einem seit 1950 eingewanderten Elternteil werden als "Personen mit einseitiger Einwanderungsgeschichte" bezeichnet, zählen aber entsprechend der Empfehlungen der Fachkommission nicht zu den Personen mit Einwanderungsgeschichte. Personen, die selbst vor 1950 eingewandert sind oder in Deutschland geborene Personen, deren beide Elternteile nicht seit 1950 auf das heutige Gebiet Deutschlands eingewandert sind, werden als "Personen ohne Einwanderungsgeschichte" kategorisiert.“ (3) Kurz: Die neue Definition ist enger gefasst als die bisher im Mikrozensus genutzte Definition des Migrationshintergrundes. (4)
Wie sich dies in der Bundesrepublik Deutschland (DE) und in den drei Stadtstaaten Berlin (BE), Hamburg (HH) und Bremen (HB) in den Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 darstellt, ist der BIAJ-Abbildung und -Tabelle zu entnehmen (unten oder PDF hier: Download_BIAJ20240223).
Hinweis: Am 06.04.2024 wurde eine entsprechende zweiseitige PDF mit den Endergebnissen 2022 angefügt (die dem BIAJ am 23.02.204 noch nicht vorlagen): Download_BIAJ20240406.
(e) Erstergebnis
(1) siehe hier: https://www.fachkommission-integrationsfaehigkeit.de/fk-int/dokumente
(2) Statistisches Bundesamt (Destatis), Hintergrundpapier für die Veröffentlichung von Ergebnissen zur Bevölkerung nach Einwanderungsgeschichte - https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/Methoden/Erlauterungen/einwanderungsgeschichte-hintergrundpapier.html
(3) ebenda (siehe Fußnote 2) – Hervorhebung durch BIAJ
(4) „Zunächst wird das Statistische Bundesamt auch zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund parallel weiter Ergebnisse veröffentlichen, um die Abweichungen im Vergleich zur neuen Definition transparent zu machen sowie die Anschlussfähigkeit an andere Statistiken und die Vergleichbarkeit in der Zeitreihe zu gewährleisten.“ (Destatis, siehe Fußnote 2)