(BaSta) Der Weser-Kurier vom 6. Februar 2017: „Nach verschiedenen Modellrechnungen könnte der Altenquotient im Jahr 2035 bei 45 bis 47 Prozent liegen. Auf jeden Erwerbsfähigen käme dann ein Rentner.“ (Seite 3 und hier: http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Eine-Entwarnung-die-keine-ist-_arid,1544649.html)
„Auf jeden Erwerbsfähigen ein Rentner“ bei einem Altenquotienten von „45 bis 47 Prozent“? Stimmt das?
Der genannte Altenquotient von 47 Prozent (in 2035) errechnet sich (z.B.) aus den Ergebnissen der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Variante 2). Die in dieser Variante erwartete Gesamtbevölkerung Ende 2035 (etwa 80 Millionen) verteilt sich nach Altersgruppen wie folgt: 14 Millionen unter 20 Jahre, 45 Millionen zwischen 20 Jahre und gesetzlicher Altersgrenze (67 Jahre) und 21 Millionen im gesetzlichen Rentenalter. Der im Weser-Kurier genannte Altenquotient ergibt sich aus dem Verhältnis von 21 Millionen Menschen im gesetzlichen Rentenalter und 45 Millionen im sogenannten erwerbsfähigen Alter von 20 Jahren bis zur gesetzlichen Altersgrenze. (21 mal 100 dividiert durch 45 = 47; gerundet)
Da stellt sich die Frage: Wie käme bei 45 Millionen Menschen im „erwerbsfähigen Alter“ (ohne Erwerbsfähige unter 20 Jahre und Erwerbsfähige im gesetzlichen Rentenalter) und 21 Millionen Menschen im gesetzlichen Rentenalter „auf jeden Erwerbsfähigen … ein Rentner“ (Weser-Kurier)? Aus dem vom Weser-Kurier genannten Altenquotienten ergibt sich dies nicht. Aber denkbar ist das natürlich - wenn 2035 sehr viele Menschen im erwerbsfähigen Alter (von 20 bis unter 67 Jahre) Rentnerin oder Rentner sind. Aber ist diese im Weser-Kurier verbreitete „Information“ nicht eher das Ergebnis einer „Modellrechnung“ der „Freunde der privaten Versicherungswirtschaft und alternativer Fakten“? Auf die Bitten vom 6. Und 7. Februar 2017, dies richtig zu stellen, reagierte die Weser-Kurier-Redaktion (bisher) nicht. (08.02.2017: Ende BaSta) (Aktualisierung: Kurz nach Erscheinen dieser BaSta-Meldung schrieb der Weser-Kurier: "Sie haben natürlich völlig recht, das „1:1-Ergebnis“ ist ja angesichts der genannten Werte unlogisch. Das ist leider am Ende einer etwas hektischen Produktionszeit am Sonntagabend passiert." (eMail: 08.02.2017 15:34 Uhr) Eine Korrektur erfolgte bis zum 09. Februar 2017 (19:05 Uhr) nicht - weder Online noch in der gedruckten Ausgabe des Weser-Kurier. (Ende BaSta)