Mit der "Halbierung der Kinderarmut" Altersstruktur der Armutsraten auf den Kopf gestellt (?)
Die BIAJ-Kurzmitteilung knüpft an die BIAJ-Kurzmitteilung vom 30. April 2011 ("OECD halbiert Kinderarmut ...": Download) und die aktuelle Berichterstattung über die von der OECD verbreiteten Armutsquoten des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) (?) an.
Die Sensation, womöglich noch größer als die "Halbierung der Kinderarmut": Die Bundesrepublik Deutschland gehört jetzt zu den OECD-Mitgliedsstaaten, in denen die Frage "Poorer pensioners or poorer Children?" mit "Poorer Pensioners" beantwortet wird. Die in der Öffentlichkeit bisher wahrgenommene Altersstruktur der Armut (Armutsraten) wurde durch eine "verbesserte Methodik", die "innovative Methode der Fehlerbereinigung" (DIW) geradezu auf den Kopf gestellt. Bisher galt für die Bundesrepublik Deutschland, weitestgehend unbestritten, die Kinderarmut sei weitaus größer als die der älteren Generation. Dies gilt so, nimmt man die von der OECD für die Bundesrepublik Deutschland präsentierten Daten ernst, für das Berichtsjahr 2008 mit einer Armutsrate von 10,3 Prozent unter den Älteren (im Ruhestand) (Kinder: 8,3 Prozent) nicht mehr.
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 9. Mai 2011 finden Sie hier: Download
Nachtrag. Erklärung des DIW: Die Armutsquoten wurden ermittelt ohne die "fiktiven (Netto-)Einkommensvorteile aus selbst genutztem Wohneigentum (Imputed Rent)". Dies führe zu der überdurchschnittlich hohen Armutsquote unter den Rentnerinnen und Rentnern.