SGB II (Hartz IV): Der etwas andere Blick auf die Ergebnisse der Sanktionsstatistik im Jahr 2014
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(BIAJ) 1.001.103 im Jahr 2014 neu festgestellte Sanktionen (Kürzung des Existenzminimums) gegen 441.686 erwerbsfähige Leistungsberechtigte! Durchschnittlich 2,27 neu festgestellte Sanktionen gegen jeden der 441.686 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit mindestens einer neu festgestellten Sanktion: in Berlin durchschnittlich 2,55 (Rang 1 im Ländervergleich), im Jobcenter Passau Stadt durchschnittlich 4,08 (Rang 1 im Jobcentervergleich), in den Jobcentern gE ("gemeinsame Einrichtungen") durchschnittlich 2,37. (Anmerkung aus aktuellem Anlass: Dillingen an der Donau mit durchschnittlich 3,10 auf Rang 13 im Jobcentervergleich. vgl. BSG-Entscheidung B 14 AS 19/14 R vom 29. April 2015)
Nachrichtlich: In 111 Jobcentern übertraf die Zahl der neu festgestellten Sanktionen, die der "Integrationen", in 108 von 303 Jobcentern gE und in 8 von 94 Jobcentern zkT mit vollständigen Daten. (Anm.: Insgesamt gibt es zur Zeit 105 "zugelassene kommunale Träger") In Berlin wurden im Jahr 2014 durchschnittlich 137,7 Sanktionen pro 100 "Integrationen" neu festgestellt (Rang 1 im Ländervergleich), in den Jobcentern Passau Stadt und Passau (Landkreis) 241,0 bzw. 222,8 (Rang 1 und 2 im Jobcentervergleich)! Und: Würde die "Sanktionsquote" analog zur "Integrationsquote" (K2) im Kennzahlenvergleich nach § 48a SGB II berechnet, würde die durchschnittliche "Sanktionsquote" 22,8 Prozent betragen - 32,5 in Berlin (Rang 1 im Ländervergleich) und 72,2 bzw. 72,0 in den beiden Passauer Jobcentern (Stadt und Landkreis: Rang 1 und 2 im Jobcentervergleich) und 6,8 Prozent in den Jobcentern Odenwaldkreis und Oder-Spree (Rang 393 und 394 im Jobcentervergleich).
Die gesamten BIAJ-Materialien "Der etwas andere Blick auf die Ergebnisse der Sanktionsstatistik im Jahr 2014" vom 12. Mai 2015 finden Sie hier: Download (PDF*)
(* 2 Textseiten und 21 Tabellenseiten: tabellarischer Bund-, Länder- und Jobcenter-Form-Vergleich auf Seite 3; tabellarischer Jobcentervergleich auf Seite 4 bis 21)
Bremen: Geburtenexplosion vor der Bürgerschaftswahl am 10. Mai 2015 („Muttertag")
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„10.300 Kinder in der Stadt Bremen geboren". „15.000 Geburten im Land Bremen". „Großer Sprung in der Geburtsstatistik" – Anstieg von 4.830 auf 7.268 Geburten innerhalb eines Jahres! Eine Geburtenexplosion im kleinsten Bundesland - vor der Bürgerschaftswahl am „Muttertag" 2015? Die letzte Bürgerschaftssitzung (Landtag) vor der Bürgerschaftswahl und Artikel im Weser-Kurier (24. April 2015) und im Kurier am Sonntag (3. Mai 2015) lassen dies vermuten.
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Bremen: „Jugendberufsagentur mit Ausbildungsgarantie“ lässt Zahl der Bewerber (m/w) steigen!?
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(BIAJ) Am 30. April 2015 berichtete die Statistik der Bundesagentur für Arbeit auch über die bisherigen Ergebnisse des Berufsberatungsjahres 2014/2015 in der Stadt Bremen (Agentur für Arbeit und Jobcenter zusammen): Ein bemerkenswerter Beitrag zur „Eröffnungsbilanz der Jugendberufsagentur mit Ausbildungsgarantie" in der Stadt Bremen, die am heutigen 4. Mai 2015, sechs Tage vor der Bürgerschaftswahl, „feierlich eröffnet wird".
Die BIAJ-Kurzmitteilung vom 4. Mai 2015 mit bemerkenswerten (bisherigen) Ergebnissen des Berufsberatungsjahres 2014/15 in der Stadt Bremen finden Sie hier: Download (PDF)
Bremen: Der unglaublich "große Sprung in der Geburtsstatistik" (Kurier am Sonntag)
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(BaSta) "Hatte sich die Zahl der Neugeborenen ab 2009 jährlich zwischen 4.508 und 4.830 bewegt, schnellte sie im vergangenen Jahr auf 7.268." Das konnte man am internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai 2015) über den "großen Sprung in der Geburtsstatistk" der Stadt Bremen im Kurier am Sonntag (Weser-Kurier) unter der Überschrift "Kindersegen auch ohne Weltmeistertitel" lesen. Sicher, so etwas darf geschrieben und auch veröffentlicht werden. Aber stimmt das? Siehe dazu die kurzen Anmerkungen des Büro für absurde Statistik (BaSta) vom 3. Mai 2015: Download (eine PDF-Seite, DIN A4 quer)
Richtigstellung des Bürgerschaftsabgeordneten Winfried Brumma (SPD): "... bei meiner Zahl handelt es sich nicht um Geburten sondern um Patientinnen und Schwangere insgesamt in den Geburtshilfen der Kliniken im Land Bremen. Meine genannte Aussage war nicht korrekt mit dem Begriff von "Geburten". Wir hatten 2013 , 14.976 Patientinnen und Schwangere insgesamt in den Geburtshilfeabteilungen der Kliniken im Land Bremen. Davon 10.223 aus Bremen und 4.573 aus Niedersachsen. Der Rest kam aus anderen Bundesländern." (eMail, 3. Mai 2015, 22:21 Uhr)
Nachtrag I: Der Antrag der CDU-Bürgerschaftsfraktion vom 20. Februar 2015 (Drucksache 18/1732, " Die erfreuliche Geburtensteigerung in Bremen durch Investitionen in Kreißsäle unterstützen!") begann mit dem folgenden Satz: "2013 wurden insgesamt 10.300 Kinder in der Stadtgemeinde Bremen geboren." Auch dies ist absolut falsch ... und war offensichtlich die "Vorlage" für die im Weser-Kurier am 24. Apri 2015 unter Berufung auf den SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Winfried Brumma genannte Zahl von 15.000 Geburten im Land Bremen. (siehe die Richtigstellung des Bürgerschaftsabgeordneten Winfied Brumma.)
Nachtrag II: Der Chefredakteur des Weser-Kurier, Moritz Döbler, will bisher nicht eingesehen,dass die Leserinnen und Leser des Kurier am Sonntag (3. Mai 2015) mit dem folgenden Satz zum "großen Sprung in der Geburtsstatistik" in der Stadt Bremen getäuscht wurden: "Hatte sich die Zahl der Neugeborenen ab 2009 jährlich zwischen 4.508 und 4.830 bewegt, schnellte sie im vergangenen Jahr auf 7.268." Der Chefredakteur des Weser-Kurier vertritt (bisher) die Auffassung,
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Arbeitsmarkt im April 2015: Ländervergleich (Insgesamt, Frauen, Männer, Rechtskreise)
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(BIAJ) 5,152 Millionen „Arbeitslosengeld-Empfänger/innen“ (SGB III und SGB II) im April 2015, darunter 4,417 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen). 4,897 Millionen Arbeitsuchende, darunter 2,843 Millionen registrierte Arbeitslose* davon 868.000 (30,5 Prozent) bei den 156 Arbeitsagenturen und 1,975 Millionen (69,5 Prozent) bei den 408 Jobcentern.
Das Land Bremen ist im April 2015 das Bundesland mit der höchsten Arbeitslosenquote** und das einzige Bundesland, in dem auch im April 2015 von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit mehr Arbeitslose registriert wurden als ein Jahr zuvor. Zur Entwicklung der im Land Bremen registrierten Arbeitslosigkeit im April der Jahre 1995 bis 2015 (registrierte Arbeitslose absolut und Anteil in Prozent an den registrierten Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt) siehe die gesonderte Abbildung. (BIAJ-20150430_Abbildung-Bremen-L)
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 30. April 2015 zum Arbeitsmarkt im April 2015 finden Sie hier: Download (PDF) (Monate vor April 2015: hier) (Mai 2015: hier2)
* Von den registrierten Arbeitslosen liegt am 30. April 2015 für 7 keine Angabe zum Geschlecht vor. (Bayern: 6 - im Landkreis Oberallgäu; Niedersachsen: 1 - im Landkreis Emsland)
** Im März 2015 (bzw. im Winter insgesamt) war dies nicht das Land Bremen sondern Mecklenburg-Vorpommern.