Armutsgefährdungs- und Arbeitslosenquoten im Vergleich: Bund, Länder 2005 bis 2010
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Ergänzend zur BIAJ-Kurzmitteilung vom 22. September 2011 (hier) werden in diesen BIAJ-Materialien die Armutsgefährdungsquoten mit den Arbeitslosenquoten im Bund und den Ländern in den Jahren 2005 bis 2010 verglichen, insgesamt und differenziert nach Geschlecht.
Die BIAJ-Materialien vom 15. Oktober 2011 finden Sie hier: Download
Hinweis: Am kommenden Montag (17.10.2011) – dem „Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut“ gibt das Statistische Bundesamt Ergebnisse zur „Armutsgefährdung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ und zur „sozialen Mindestsicherung“ bekannt.
Einen ersten kleinen Ländervergleich der Armutsgefährdungsquoten der Bevölkerung ohne und der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den 11 Ländern mit entsprechenden Länderdaten (2010: westdeutsche Länder und Berlin) finden Sie hier: Download
Hartz IV-Rechnen mit Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen (CDU)
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Die Bundesministerin: „Immer wieder wird die Summe, die für die Instrumente der Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung gestellt wird, kritisiert. Die sinkende Arbeitslosigkeit bringt mit sich, dass wir nicht mehr ein und dieselbe starre Summe ausgeben müssen. Dennoch steht im Rahmen der Grundsicherung in 2012 knapp 1 Milliarde Euro mehr für Eingliederung und Verwaltung zur Verfügung, als es im Jahr 2007 der Fall war. Alle wissen: Dazwischen gab es eine Krise und ein Konjunkturpaket gegen Arbeitslosigkeit. Der Vergleich zeigt: Heute steht 1 Milliarde Euro mehr zur Verfügung.“ (in: „Aktuelle Themen und Informationen des BMAS vom 06.10.2011“)
Frage: Wie errechnet Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen auf Grundlage der vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe in der BIAJ-Kurzmitteilung genannten öffentlich zugänglichen (oder anderer bisher verborgener) Daten die Behauptung: „Dennoch steht im Rahmen der Grundsicherung in 2012 knapp 1 Milliarde Euro mehr für Eingliederung und Verwaltung zur Verfügung, als es im Jahr 2007 der Fall war.“?
Die BIAJ-Kurzmitteilung vom 7. Oktober 2011 mit dem wahren Soll-Soll- und Ist-Soll-Vergleich 2007-2012 finden Sie hier: Download
Hessen: "Leistungen zur Eingliederung in Arbeit" 2010 - ein Kreisvergleich (ARGEn, "Optionskommunen")
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In den BIAJ-Materialien vom 8. Juli 2011 wurden u.a. die den einzelnen Grundsicherungsstellen (Jobcentern) zugewiesenen Mittel des Bundes für „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit“ (SGB II – Hartz IV) und die entsprechenden Ausgaben dokumentiert. (hier) Grundlage war die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. (Drucksache 17/5304 vom 23. März 2011)
Bei den Ausgabedaten der zugelassenen kommunalen Träger (zkT), den sogenannten „Optionskommunen“, handelte es sich um „vorläufige Bewirtschaftungsdaten“. (siehe Hinweis auf Seite 3 der oben genannten BIAJ-Materialien; bemerkenswert: auch bei den in der Drucksache 17/5304 für 2009 berichteten zkT-Ausgabedaten handelt es sich um „vorläufige Bewirtschaftungsdaten“)
In der BIAJ-Tabelle vom 5. Oktober 2011 ist dokumentiert, wie sich die Ist-Ausgaben für „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit“ (gemäß der SGB II-Eingliederungsbilanzen 2010: Spalte 2) in den 26 Kreisen des „Mutterlandes des Optionskommunen“, davon 13 zkT (ab 01.01.2012: 16), zu den zugewiesenen Eingliederungsmitteln (Spalte 1) und den in der Antwort der Bundesregierung berichteten „vorläufigen Bewirtschaftungsdaten“ (Spalte 4) verhalten.
Von den hessischen gemeinsamen Einrichtungen (gE; 2010: ARGEn) wurden im Haushaltsjahr 2010 nach Berechnungen des BIAJ 85,9 Prozent der zugewiesenen Eingliederungsmittel für „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit“ (SGB II) ausgegeben, von den hessischen „Optionskommunen“ dagegen lediglich 72,8 Prozent. Die entsprechenden Quoten reichen bei den hessischen ARGEn (gE) von 96,8 Prozent im Wetteraukreis bis 64,6 Prozent im Landkreis Groß-Gerau (ab 01.01.2012 zkT!), bei den hessischen „Optionskommunen“ von 97,6 Prozent im Landkreis Marburg-Biedenkopf bis 61,8 Prozent im Landkreis Bergstraße.
Die unkommentierte BIAJ-Tabelle vom 5. Oktober 2011 finden Sie hier: Download
Arbeitsmarkt im September 2011: Ländervergleich (Frauen, Männer, Rechtskreise)
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BaSta (Büro für absurde Statistik): Dr. Peter Hartz freut sich. Erstmals in der Hartz IV-Geschichte wurden in dem nach ihm benannten Rechtskreis weniger als 2 Millionen Arbeitslose registriert. (vgl. Bericht der Kommission "Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt", S. 35 und 272)
Im September 2011 wurden 231.000 (7,6 Prozent) weniger Arbeitslose registriert als im September des Vorjahres, 147.000 (15,5 Prozent) weniger im Rechtskreis SGB III und 84.000 (4,0 Prozent) weniger im Rechtskreis SGB II (Hartz IV).
In drei Ländern wurden im September 2011 im Rechtskreis SGB II (Hartz IV) mehr Arbeitslose registriert als im September 2010: vgl. Tabelle 3 , Seite 8.
In der BIAJ-Kurzmitteilung finden Sie u.a. Länderdaten zu den registrierten Arbeitslosen im September 2011 differenziert nach Geschlecht, zu den registrierten Arbeitslosen in den beiden Rechtskreisen (SGB III und SGB II), zum Bezug von Arbeitslosengeld II, differenziert nach arbeitslos und nicht arbeitslos registrierten Leistungsempfänger/innen.
Die BIAJ-Kurzmitteilung vom 29. September 2011 zum Arbeitsmarkt im September 2011 (Ländervergleich) finden Sie hier: Download
CDU-Fraktion (Bremische Bürgerschaft) schreibt SGB II-Kürzungen der Bundesregierung schön
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"Über 50,5 Millionen Menschen sind zurzeit berufstätig, ..." (Dringlichkeitsantrag der Fraktion der CDU, Bremische Bürgerschaft, Landtag, Drucksache 18/68) "50 statt 40", das kann passieren.
Dass man als "Regierungspartei" im Bund und "Oppositionspartei" im Land Bremen in diesem Dringlichkeitsantrag unter der Überschrift "Arbeitsmarktreformen im Land Bremen verantwortungsvoll umsetzen" die drastischen Kürzungen des Eingliederungsbudgets der bremischen Jobcenter schön schreibt, ist ärgerlich.
"Der Bund hat Bremen in der Wirtschaftskrise unterstützt, in dem er in den Jahren 2009 und 2010 die Ausstattung der Jobcenter mit Eingliederungsmitteln, aus denen die öffentlich geförderte Beschäftigung finanziert wird, stark erhöht hat. Jetzt werden diese Mittel wieder zurückgefahren." So steht es in diesem Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion.
Wenn man der CDU-Fraktion den Gefallen tut und nicht nur bis 2008 sondern bis 2006 zurückblickt, dann stellt sich die Entwicklung der den bremischen Jobcentern vom Bund zugewiesenen SGB II-Eingliederungsmittel wie folgt dar:
2006: 83,0 Millionen Euro (Bremen: 60,5 Mio. Euro; Bremerhaven: 22,5 Mio. Euro)
2007: 83,5 Millionen Euro (Bremen: 61,7 Mio. Euro; Bremerhaven: 21,8 Mio. Euro)
2008: 93,3 Millionen Euro (Bremen: 68,8 Mio. Euro; Bremerhaven: 24,5 Mio. Euro)
2009: 94,0 Millionen Euro (Bremen: 68,0 Mio. Euro; Bremerhaven: 26,0 Mio. Euro)
2010: 93,5 Millionen Euro (Bremen: 70,0 Mio. Euro; Bremerhaven: 23,4 Mio. Euro; Rundungsdifferenz)
2011: 70,8 Millionen Euro (Bremen: 53,8 Mio. Euro; Bremerhaven: 17,0 Mio. Euro)
2012: 60,7 Millionen Euro (Bremen: 46,0 Mio. Euro; Bremerhaven: 14,8 Mio. Euro; Rundungsdifferenz; vorläufig)
Die Darstellung der Entwicklung der den beiden bremischen Jobcentern zugewiesenen Mittel im Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion hat mit der Wahrheit wenig zu tun.