Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge: Radio Bremen berichtet ohne fundierte Recherche (... und der Weser-Kurier?)
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„Jede vierte Ausbildung in Deutschland wird vorzeitig abgebrochen. ... Die Handelskammer in Bremen ist hingegen zufrieden mit den Zahlen für das kleinste Bundesland. Gut zwölf Prozent der Ausbildungsverträge, die 2011 geschlossen wurden, haben entweder der Auszubildende oder sein Arbeitgeber frühzeitig beendet.“ (Radio Bremen, 25. Januar 2013, 12:01 Uhr, http://www.radiobremen.de/nachrichten/gesellschaft/ausbildungsabbrecher100.html)
Radio Bremen als Pressestelle der Handelskammer Bremen, die offensichtlich ihre private Statistik („gut 12 Prozent“) der amtlichen gegenüberstellt? Eigene Recherchen? Keine Zeit, kein Nerv, keine Lust, kein Interesse ...?
Wie sich die Lösungsquoten im Land Bremen zur heute berichteten "amtlichen Lösungsquote" im Bund (24,4 Prozent, aufgerundet: „jede vierte Ausbildung“) verhalten, können sie dem Auszug aus den amtlichen Daten des Statistischen Bundesamtes entnehmen. U.a.: Land Bremen: 23,5 Prozent (Männer: 22,4 Prozent; Frauen: 24,7 Prozent). Lösungsquoten in den Ländern insgesamt und in den Ausbildungsbereichen, differenziert nach Geschlecht: Download (Anm.: Auch im Weser-Kurier vom 26. Januar 2013 werden auf Seite 1 "schöne" Lösungsquoten für die Ausbildungsbereiche Industrie und Handel und Handwerk genannt.)
Bremische Jobcenter 2012: Ausgaben für "Leistungen zur Eingliederung" und "Geld zurück"
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Im Haushaltsjahr 2012 wurden von den beiden bremischen Jobcentern etwa 50,3 Millionen Euro für „Leistungen zur Eingliederung in Arbeit“ ausgegeben, davon 38,7 Millionen Euro in der Stadt Bremen und 11,7 Millionen Euro in der Stadt Bremerhaven. (Rundungsdifferenz 0,1 Millionen Euro) Dies waren etwa 10,0 Millionen Euro weniger als für diesen Zweck vom Bund zugewiesen, 7,0 Millionen Euro in der Stadt Bremen und 3,0 Millionen Euro in der Stadt Bremerhaven.
Voraussichtlich etwa 8,2 Millionen Euro werden an den Bund zurück fließen, davon 6,2 Millionen Euro vom Jobcenter Bremen und 2,0 Millionen Euro vom Jobcenter Bremerhaven.
Die gesamten BIAJ-Materialien vom 22. Januar 2013 (mit einer Übersicht über die einzelnen Leistungen der beiden bremischen Jobcenter) finden Sie hier: Download
Teilzeitberufsausbildung: Bundesregierung nennt falsche Länderdaten 2011 (vom BMBF korrigiert)
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Insgesamt 1.173 neu abgeschlossene Teilzeit-Ausbildungsverträge in 2011, darunter angeblich 264 im Land Bremen. Diese und alle weiteren von der Bundesregierung auf eine Schriftliche Anfrage der Bundestagsabgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) genannten Länder-Daten zur Teilzeitberufsausbildung im Jahr 2011 sind falsch. Offensichtlich blieb dies bisher unbemerkt.
Wie die fehlerhafte Antwort der Bundesregierung entstanden ist und die amtlichen Daten finden Sie in der BIAJ-Kurzmitteilung vom 21. Januar 2013: Download
Hinweis: Die Antwort an Brigitte Pothmer, MdB, wurde am 25. Januar 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berichtigt: hier. Zudem hat das BMBF um Korrektur der Bundestagsdrucksache 17/11426 gebeten.
SGB II-Eingliederungstitel: Ausgaben im Haushaltsjahr 2012 (Bund, Länder; ohne zkT)
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Von den Jobcentern (ohne zugelassene kommunale Träger) wurden 2012 insgesamt 2,334 Milliarden Euro für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ (Hartz IV) ausgegeben – 509 Millionen Euro weniger als zugewiesen. Wie viel von den 509 Millionen Euro an den Bund zurück fließen, hängt davon ab, wie hoch die Mehrausgaben (Bundesanteil) bei den „Verwaltungskosten“ der Jobcenter waren. Dazu liegen bisher keine veröffentlichten Daten vor.
Die BIAJ-Materialien vom 18. Januar 2013 zu den Budgets und Ausgaben der Jobcenter für „Leistungen zur Eingliederung nach dem SGB II“ (auf Bundes- und Länderebene; ohne „Optionskommunen“) finden sie hier: Download
Frauenerwerbstätigkeit in den Medien: Falsche Quoteninterpretation und Holland vergessen
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"2011 hatten 72 Prozent der Frauen einen Job". Und der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) : "Nur in skandinavischen Ländern ist sie höher." (Handelsblatt-Online: 14. Januar 2013 ) Stimmt das?
Der Unterschied zwischen Erwerbsquote und Erwerbstätigenquote scheint in vielen Medien nicht bekannt zu sein ... und dann wurde vom IW-Direktor auch noch der Nachbar Holland (Niederlande) vergessen.
Die BIAJ-Kurzmitteilung vom 15. Januar 2013 mit Übersicht über die Erwerbs- und Erwerbstätigenquoten aller EU-Mitgliedstaaten und die (absoluten) Berechnungsgrundlagen für die Frauenquoten in der Bundesrepublik Deutschland finden Sie hier: Download